Potenzen

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Die Schüsslersalze werden meistens in den sogenannten Potenzen D6 und D12 angeboten, manchmal auch in D3.

Doch was hat es mit diesen Potenzen auf sich?

Dass die Potenzen etwas mit Verdünnung zu tun haben, ist vielen Menschen heutzutage bekannt.

Aber die Verwirrung wird groß, wenn die Sprache darauf kommt, dass die Mittel stärker sein sollen, je stärker sie verdünnt sind.

Homöopathische Potenzierung

Ihren Ursprung haben die Verdünnungs-Potenzen in der Homöopathie. Bei den Schüsslersalzen werden die Potenzen jedoch etwas anders eingesetzt als in der Homöopathie.

Doch zunächst ein paar Erklärungen zu homöopathischen Potenzen.

Die homöopathischen Potenzen werden nicht einfach so verdünnt, sondern die Verdünnung erfolgt schrittweise.

Auf ein Teil Ausgangssubstanz (Wirkstoff) werden je Verdünnungsstufe (Potenz) 10 oder 100 Teile Verdünnungsmittel genommen, beispielsweise Wasser, Ethanol oder Milchzucker.

Der Ausgangssubstanz und das Verdünnungsmittel werden dann ausgiebig geschüttelt, wenn es sich um eine flüssige Zubereitung handelt. Bei einer festen Zubereitung mit Milchzucker werden die Komponenten miteinander verrieben. In der nächsten Potenzstufe wird der Verdünnungsschritt wiederholt und wieder und wieder.

Wenn die Verdünnung bei jedem Schritt ums Zehnfache erfolgt, benennt man solche Potenzen vorne mit einem "D". Die Zahl dahinter gibt an, wie oft verdünnt wurde. Bei der Potenz D6 wurde 6 mal um das Zehnfache verdünnt.

Das Verhältnis zwischen Ausgangssubstanz und Verdünnungsmittel beträgt 1:1.000.000. Auf 1 Gramm Ausgangssubstanz kommt also 1 Tonne Verdünnungsmittel (z.B. Milchzucker).

In der Homöopathie wird davon ausgegangen, dass ein Arzneimittel umso wirkungsvoller ist, je stärker es potenziert (verdünnt) wurde. Diese Sichtweise ist nicht naturwissenschaftlich fundiert, sondern es handelt sich um eine feinstoffliche Sichtweise.

Potenzen bei Schüsslersalzen

Da sich die Schüsslersalze aus der Homöopathie entwickelt haben, ist es verständlich, dass die Arzneimittel auch bei den Schüsslersalzen homöopathisch potenziert werden.

Die Begründung für die Verwendung der potenzierten Substanzen ist bei Dr. Schüßler jedoch eine andere als in der Homöopathie.

Um das Konzept Dr. Schüßlers verstehen zu können, sollte man wissen, dass Dr. Schüßler auf der Basis der damaligen wissenschaftlichen Erkenntnisse arbeitete. Es ging ihm bei der Entwicklung seiner Biochemie nicht um ein esoterisches Konzept, sondern um eine Heilmethode, die modern und wissenschaftlich begründet ist.

Inzwischen ist die Naturwissenschaft natürlich viel weiter als damals, und daher haben sich einige Vorstellungen von Dr. Schüßler als nicht wissenschaftlich haltbar erwiesen. Das tut der Wirksamkeit seiner Heilmethode jedoch keinen Abbruch. Nur die Erklärung, warum die Schüsslersalze helfen, muss heutzutage neu gefunden werden.

Eine wesentliche Grundannahme für das Schüsslersalz-Konzept ist das Wissen, dass Mineralsalze auf ihrem Weg durch den Verdauungskanal chemisch meistens stark verändert werden. In dieser veränderten Form können sie vom Körper oft nicht in ausreichender Menge aufgenommen werden.

Dadurch kann es, soweit die Theorie, trotz ausreichender Mineralsalz-Versorgung durch die Nahrung zu Mineralstoff-Mangel in den einzelnen Körper-Zellen kommen.

Wie schafft man es also, dass die Mineralsalz die Körperzellen erreichen?

Schüsslers Vorstellung war, dass man die Mineralsalze durch Potenzierung soweit aufschlüsseln kann, dass jedes einzelne Molekül der Mineralsalze allein für sich ist und vollständig vom Verdünnungsmittel umgeben ist.

Dadurch soll es möglich sein, dass die Mineralsalze von den Epithelzellen der Mundschleimhaut aufgenommen werden, um von dort aus direkt über den Blutkreislauf zu den Körperzellen zu gelangen.

Heutzutage weiß man, dass es nicht möglich ist, die Salze bis auf Molekülgröße hinunter aufzuspalten.

Dennoch werden die Schüsslersalze von der Mundschleimhaut aufgenommen und an den Blutkreislauf abgegeben. Es ist dazu gar nicht nötig, dass die Mineralsalze als einzelne Moleküle vorliegen. Es reicht, dass sie in winzig kleine Portionen aufgespalten worden sind.

Regelpotenzen der Schüssler-Salze

Die Schüsslersalze werden üblicherweise in niedrigen Potenzen der D-Reihe eingesetzt.

Die gängigen Potenzen der Schüsslersalze sind: D3, D6 und D12.

Dr. Schüßler selbst setzte bevorzugt die Potenz D6 ein. Manchmal liest man, dass Dr. Schüßler davon ausging, dass man bei wasserlöslichen Ausgangssubstanzen immer mindestens die Potenz D6 einsetzen sollte.

Bei Substanzen, die nicht wasserlöslich sind, sollte man die Potenz D12 einsetzen.

Daraus entwickelten sich die gängigen Regelpotenzen. Die Regelpotenzen sind die typischen Potenzen, in denen die Schüsslersalze meistens angeboten werden.

Es handelt sich bei den Regelpotenzen um folgende:

 

Nr. 1. Calcium Fluoratum

D12

Nr. 2. Calcium Phosphoricum

D6

Nr. 3. Ferrum Phosphoricum

D12

Nr. 4. Kalium Chloratum

D6

Nr. 5. Kalium Phosphoricum

D6

Nr. 6. Kalium Sulfuricum

D6

Nr. 7. Magnesium Phosphoricum

D6

Nr. 8. Natrium Chloratum

D6

Nr. 9. Natrium Phosphoricum

D6

Nr. 10. Natrium Sulfuricum

D6

Nr. 11. Silicea

D12

Nr. 12. Calcium Sulfuricum

D6

 

Anderen Quellen zufolge bezieht Dr. Schüßler jedoch auch niedrigere Potenzen mit ein.

In seinem Hauptwerk schreibt Dr. Schüßler:

"Alle in Wasser unlöslichen Stoffe müssen bis mindestens auf die sechste Stufe der decimalen Verdünnungs-Skala gebracht werden; die in Wasser löslichen können auch in niedrigeren Verdünnungen durch die erwähnten Epithelzellen treten."

D12

Die Potenz D12 wird, wie oben bereits erwähnt, als Regelpotenz bei Mineralsalzen angewendet, die nicht in Wasser löslich sind.

Das sind bei den Funktionsmitteln die Salze Nr. 1, Nr. 3 und Nr. 11.

Auch die Ergänzungssalze werden meistens in der Potenz D12 eingesetzt.

Außerdem gibt es noch einen Ansatz, die gewählte Potenz von der zu behandelnden Erkrankung abhängig zu machen.

Hierfür gilt:

Bei chronischen Krankheiten und Erkrankungen der Psyche ist die Potenz D12 besonders gut geeignet.

D6

Die Potenz D6 ist Dr. Schüßlers meistgenutzte Potenz.

Sie ist die Regelpotenz für 9 der 12 Funktionsmittel.

Bei ihnen handelt es sich um wasserlösliche Salze.

In Hinblick auf die zu behandelnden Krankheiten gilt:

Bei akuten Krankheiten ist die Potenz D6 besonders gut geeignet.

D3

Die Potenz D3 gehört zwar nicht zu den Regelpotenzen der Schüsslersalze, aber aus verschiedenen Gründen wird sie dennoch gerne angewendet.

Bei der Potenz D3 sollte man berücksichtigen, dass sie relativ stofflich ist, d.h. 1 Gramm Mineralsalz ist bereits in 1 Kilogramm D3 Schüsslersalzen enthalten.

Bei harmlosen Salzen, wie beispielsweise Nr. 8 Natrium Chloratum (Kochsalz), ist auch die Potenz D3 noch eine starke Verdünnung.

Aber bei Salzen, die in großer Menge giftig sind, muss man bei der Verwendung der Potenz D3 durchaus vorsichtig sein. Beispielsweise das Schüsslersalz Nr. 4 Kalium Chloratum (Kaliumchlorid) sollte man in der Potenz D3 nicht hochdosiert anwenden. Sensible Menschen könnten sonst durchaus unspezifische Nebenwirkungen bekommen.

Folgende Gründe und Anlässe sprechen für Einsatz der Schüsslersalze in der Potenz D3:

Sehr akute Krankheiten:

Wenn eine Krankheit sehr akut ist, kann die Potenz D3 manchmal sehr hilfreich sein.

Vollbad:

Bei einem Vollbad braucht man jede Menge Schüssler-Salze. Bei Verwendung der Potenz D3 kann die Menge der benötigten Tabletten erheblich verringert werden In D3 reichen schon 1 bis 10 Tabletten für ein Vollbad.

Substitutionstherapie:

Wenn man die Schüsslersalze als Substitutionstherapie zur Deckung des Mineralstoffbedarfes einsetzen will, eignet sich die Potenz D3. Dies ist vor allem dann interessant, wenn man nicht täglich hunderte von Tabletten lutschen will, was bei Hochdosierung in D6 und D12 erforderlich ist. Weitere Infos hierzu finden Sie auf Seite 99.

Schüsslersalze für Pferde:

Da Pferde so groß sind, brauchen sie auch besonders viel Schüsslersalze. In der Potenz D3 kann man die Anzahl der verabreichten Tabletten reduzieren.


 

Wirkstoffmenge und Dosierung

Bei offiziellen Empfehlungen zur Dosierung der Schüsslersalze wird kein Unterschied zwischen den unterschiedlichen Potenzen gemacht.

Wenn man die Schüsslersalz-Tabletten als Träger von "Wirkstoffen" sieht, mag das unlogisch erscheinen. Denn je höher die Potenz, desto weniger "Wirkstoff" ist in den Tabletten enthalten.

Die Schüsslersalze sind jedoch nicht mit Vitamintabletten oder schulmedizinischen Medikamenten vergleichbar, bei denen man eine bestimmte Wirkstoffmenge einnimmt, um einen festgelegten und bekannten Bedarf zu decken.

Die Vorstellung, dass man seinen Mineralstoffbedarf allein mit Schüsslersalzen decken kann, wird zwar von etlichen Enthusiasten vertreten, aber sie entbehrt naturwissenschaftlichen und rechnerischen Grundlagen (Siehe: Seite 99).

Nur in der Potenz D3 kann man sich nennenswerte Wirkstoffmengen einverleiben. Bei dieser Potenz sollte man die "Stofflichkeit" der Zubereitung bei der Dosierung auch durchaus berücksichtigen.

Bei den Potenzen D6 und D12 ist die Wirkungsweise eher feinstofflich.

Daher wird auch die gleiche Dosierung empfohlen, unabhängig von der Potenz.

Die empfohlene Dosierung hängt eher von der jeweiligen Lehrmeinung ab, der der behandelnde Schüsslersalz-Spezialist anhängt.

Die täglich einzunehmende Tablettenmenge schwankt von 1 Tablette pro Tag bis hin zu über 100 Tabletten pro Tag.

 


 


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